Aurubis investiert 60 Millionen Euro in die Sanierung der Elektrolyse in Lünen. Nach der Generalüberholung kann nach Auskunft des Unternehmens die Kapazität um zehn Prozent gesteigert werden.

Am Aurubis-Standort in Lünen haben die Arbeiten für den zweiten Abschnitt der Sanierung der Elektrolyse begonnen. Für die Erneuerung der Anlage investiert die Aurubis AG insgesamt 60 Millionen Euro. Das hat das Unternehmen am Montag in einer Presseerklärung mitgeteilt. Die Arbeiten umfassen demnach unter anderem den Abriss und Neubau der Elektrolysebecken und weitere umfangreiche Verbesserung der Produktionsanlage. Mit Abschluss der Überholung werde die Kapazität der Elektrolyse, in der der energieintensivste Teil des Kupferproduktionsprozesses stattfinde, dank einer effizienteren Produktionsanlage um 10 Prozent erweitert.

Arbeiten dauern drei Jahre

Die Erneuerung der Elektrolyse sei für die kommenden drei Jahre geplant. Trotz der Arbeiten könne die Anlage in der Zeit mit 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität betrieben werden, heißt es weiter. „Diese Investition ist nach dem Bau unseres neuen Ausbildungszentrums ATASI, das im März 2019 eröffnet wurde, das nächste deutlich sichtbare Bekenntnis von Aurubis zu seinem größten Recyclingstandort hier in Lünen“, wird Werkleiter Michael Jordan zitiert. „Gleichzeitig stärken wir mit der Kapazitätserweiterung die Bedeutung unseres Werkes im integrierten Hüttennetzwerk von Aurubis und tragen zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft bei.“

Verlässliche Rahmenbedingung gefordert

Roland Harings, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG, betont in der Presseerklärung, dass Investitionen in dieser Größenordnung verlässliche Rahmenbedingungen brauchten: „Aurubis bekennt sich zum Standort Deutschland. Wir werden das Metallrecycling als wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft weiter ausbauen und die Effizienz steigern. Dies sichert Rohstoffe, die für die Energiewende benötigt werden. Zur Umsetzung großer Investitionen benötigen wir langfristige Planungssicherheit, also eine Regulierung mit Weitblick, insbesondere im Bereich Energie.“

Die Elektrolyse ist der letzte Schritt in der Kupferraffination. In ihr werden Anoden – das sind rund 400 kg schwere Platten mit einem Kupfergehalt von bis zu 99,5 Prozent, die zuvor durch Einschmelzen von Recyclingrohstoffen in mehreren Schritten gewonnen werden – in einem elektrochemischen Prozess aufgelöst. Die Kupfer-Ionen lagern sich an Stahlplatten ab, es entsteht Kupfer mit einer Reinheit von 99,99 Prozent.

Die anderen in der Anode enthaltenen Stoffe wie zum Beispiel Edelmetalle werden bei diesem Vorgang abgeschieden, durch weitere Verfahren voneinander getrennt und ebenfalls im Verbund der Aurubis-Gruppe raffiniert.

Quelle: Ruhr Nachrichten Lünen vom 20. Oktober 2020