Lünen. „smart vaLUE“ ist der Name des neuen Kompetenz-Clusters, den Lüner Unternehmen und weitere Akteure am Montag mit der Gründung eines Trägervereins ins Leben gerufen haben. Das Cluster vernetzt Unternehmen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Region. Inhaltlich geht es vor allem darum, die Chancen der Digitalisierung nutzbar zu machen und sowohl großen Industrien als auch kleinen und mittleren Unternehmen intelligente und nachhaltige Weiterentwicklung zu ermöglichen. Beim Wirtschaftsgespräch der IHK Anfang Juni hatten Klaus Brenscheidt, stellvertretender IHK-Geschäftsführer, und Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns die Gründung eines solchen Clusters noch in diesem Jahr angekündigt. Der Durchbruch kam nun recht schnell.

Das smart vaLUE-Cluster soll ein einzigartiges Kompetenzprofil mit hoher Innovationsfähigkeit im Bereich der sogenannten Circular Economy entwickeln. Bereiche der Circular Economy werden hierzu passgenau mit Lösungen oder Lösungsansätzen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz zusammengeführt. „Circular Economy“ beinhaltet auch die Kreislaufwirtschaft, die Bedeutung des auch auf EU-Ebene verwendeten englischen Begriffs ist allerdings noch weiter gefasst.

Projekte für das Cluster werden unter anderem aus den Bereichen Ressourceneffizienz oder Energie kommen. Ein wichtiges Ziel des Clusters ist dabei auch die internationale Netzwerkbildung. Ein weiterer Zweck ist die Entwicklung und Erprobung innovativer Kooperationsformen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Nebeneffekt der inhaltlichen Ausrichtung des Clusters auf Circular Economy und Künstliche Intelligenz ist die gezielte Nachwuchsförderung und praxisnahe Qualifizierung von Personal für die Unternehmen der Region.

Der Name für das Kompetenz-Cluster kommt nicht von ungefähr: „smart“ weist darauf hin, dass Künstliche Intelligenz ein wesentlicher Bestandteil des Clusters sein wird. „Value“, also Wert, verweist auf den Mehrwert, den das Cluster Lünen – „LUE“ – bringt.

Das Cluster wird vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIDE) positiv bewertet und unterstützt. Das wurde auch in der Rede des Staatsekretärs Christoph Dammermann beim Wirtschaftsgespräch deutlich. Dammermann hatte betont, dass insbesondere die digitale Transformation und die Vernetzung von wirtschaftlichem und wissenschaftlichem Know-how zentrale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft der Region seien. Das Cluster strebt eine Förderung von Projekte sowie eine Co-Finanzierung der Geschäftsstelle durch das Ministerium an.

Der Cluster-Geschäftsstelle im LÜNTEC-Technologiezentrum kommt die Aufgabe zu, Trends frühzeitig zu erkennen, Forschungsprojekte zu initiieren, und das Management dieser Projekte für die beteiligten Unternehmen zu übernehmen. Aber nicht nur aus der Geschäftsstelle, sondern auch und vor allem aus den beteiligten Unternehmen heraus sollen Forschungsprojekte identifiziert werden.

Zu den Gründungsmitgliedern des Clusters zählen unter anderem die Aurubis AG, der Bauverein zu Lünen, die EGB Group, die Itemis AG, Compart IT Solutions, Microca Kohlenstäube, Remondis Production, die Stadtwerke Lünen, die Volksbank Waltrop, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Unna und das Wirtschaftsförderungszentrum Lünen (WZL). Erste Projektvorschläge wurden von den beteiligten Unternehmen bereits umrissen und sollen kurzfristig konkretisiert und mit dem Wirtschaftsministerium abgestimmt werden. Die Gründung des Trägervereins stellt auch sicher, dass dem Ministerium ein rechtsfähiger Ansprechpartner zur Verfügung steht. Zum Vorsitzenden des Trägervereins wurde WZL-Geschäftsführer Eric Swehla gewählt. Stellvertretende Vorsitzende sind Michael Simon, Geschäftsführer von Microca Kohlenstäube, sowie Wolfgang Neuhaus aus dem Vorstand der Itemis AG.

Bürgermeister Kleine-Frauns lobte bei der Gründung das Engagement der am Cluster beteiligten Partner: „Es war ein langer und zuletzt noch einmal steiniger Weg, nachdem uns im letzten Jahr bei der Gründung einer Hochschule der verdiente Erfolg versagt geblieben ist. Letztlich waren aber alle Gründungsmitglieder des Clusters fest entschlossen und haben an einem Strang gezogen. Jetzt schauen wir optimistisch nach vorne. Ich bin sicher: Das Cluster wird eine Startrampe für viele weitere positive Entwicklungen in Lünen sein.“


Quelle: Trägerverein des Kompetenz-Clusters „smart vaLUE“ vom 26.06.2019