Stolzenhoff Foodmanufaktur & Meisterfleischerei und die Catering Company eröffnen neuen Firmensitz

An den Rampen stehen Fahrzeuge mit der Aufschrift „Stolzenhoff“. Emsiges Personal verstaut Kisten mit Tellern und Bestecken. In den großen Lagerräumen stapeln sich Kartons mit Tassen und Gläsern, Bankett-Tische, Stühle, Kühltheken, Zelte und Dekomaterial für Veranstaltungen. Geschäftig eilen „Weißkittel“ durch das Gebäude. In den langen Gängen und Fluren könnte man glatt einen E-Roller gebrauchen. Kühlräume für die Meisterfleischerei füllen sich mit besten Rohwaren und Fleisch aus der Region.

In der Verkaufshalle warten freundliche Verkäuferinnen auf Kundschaft. Der Pandemie geschuldet, herrscht überall Maskenpflicht. Die neue Betriebsstätte „An der Wethmarheide 28“ in Lünen-Brambauer erwacht zum Leben.

Was im Jahre 2018 mit dem Kauf einer rund vier Hektar großen Fläche im Gewerbegebiet „Wethmarheide“ als ambitioniertes Projekt begann, fand mit dem 5. Mai 2021 einen überzeugenden Schlusspunkt. Bei Baubeginn im September 2019 ahnte niemand, dass eine Pandemie hereinbrechen sollte. Trotz aller Herausforderung öffnen sich nun nach eineinhalb Jahren Bauphase die Tore. Auf einer Fläche von rund 12.000 Quadratmetern präsentiert die Unternehmensgruppe Stolzenhoff, die Foodmanufaktur & Meisterfeischerei und die Catering Company, ihren neuen, zeitgemäßen Standort und schreibt damit ein neues Kapitel in der über 70-jährigen Familiengeschichte mit gelebter Handwerkstradition. Mit dem Anstieg der Aufträge im Cateringbereich kann der Betrieb am alten Standort in Lünen-Brambauer, knapp einen Kilometer entfernt, im Laufe der Jahre nicht mehr mithalten. Zuletzt platzt die Produktion aus allen Nähten. Für das bundesweit und im Ausland tätige Unternehmen kommt es zum Leidwesen der Kunden und Geschäftspartner wiederholt zu Aufnahmestopps. Sich auf Lorbeeren ausruhen und stagnieren, kommt für das Familienunternehmen nicht infrage. Für eine Expansion benötigt das florierende Unternehmen in der dritten Generation einen zukunftssicheren Standort. Fündig wird Stolzenhoff, dank der guten Zusammenarbeit mit Verwaltung, Politik und Wirtschaftsförderung der Stadt Lünen im Gewerbegebiet „Wethmarheide“. Die hervorragende verkehrstechnische Anbindung ist mitentscheidend. So entsteht ein Projekt, das sowohl der Nachfrage, den gewachsenen Qualitätsanforderungen und Ansprüchen der Kunden als auch den gestiegenen Anforderungen auf dem Veranstaltungssektor Rechnung trägt.

Strategische Investition in bestehende Strukturen

Einen zweistelligen Millionenbetrag hat das Unternehmen in die Hand genommen, um das gesetzte Ziel zu erreichen. „Wir schaffen mit dieser strategischen Investition Strukturen für ein längerfristiges Wachstum und sind für die Zukunft gut aufgestellt. Unsere Kunden erhalten die bestmögliche Qualität der Produkte aus eigener Herstellung“, fasst Seniorchef Helmut Stolzenhoff (68) zusammen. Sein Sohn, Geschäftsführer Helmut Christian (42), ergänzt: „Mit optimierten Betriebsabläufen, höchsten Anforderungen gerecht werdenden Produktionsstätten und einer ausgeklügelten Logistik hängen wir die Messlatte für die künftige Entwicklung, aber auch für unsere Mitbewerber sehr hoch. Wir werden noch motivierter, leistungsfähiger und produktiver auftreten und unsere Kunden überzeugen.“ 150 Kilometer Kabel, das entspricht in Luftlinie ungefähr der Strecke von Lünen bis Koblenz, sind verbaut sowie 2.541 Tonnen Stahl. Unter Dach und Fach befindet sich ein großzügiger Produktionsbereich mit warmer und kalter Küche, sowie die eigene Meisterpatisserie und Meisterkonditorei. Vertrieb, Meisterfleischerei und Verkauf sowie erforderliche Lagerbereiche und eine Kommissionierfläche für bis zu 65 Fahrzeuge schließen sich an. Das klimatisierte Verwaltungsgebäude, Sozialräume, mitarbeiterfreundliche Arbeitsplätze, eine zentrale Warenannahme und rund 300 Stellplätze runden die Betriebseinheit ab. 50 neue Arbeitsplätze entstehen am neuen Standort. Damit umfasst der Personalpool in Zukunft 750 Beschäftigte. Viele arbeiten im Schichtbetrieb. Für die Auslieferung der Waren stehen 45 moderne Kühlfahrzeuge zur Verfügung. Überall in den Betriebseinheiten stößt man auf technischen Fortschritt, angefangen bei Chip-Codierung bis zum umweltgerechten Müllmanagement, von der sechsspurigen Spülstraße bis hin zum 40 m² großen Reiferaum mit LED-beleuchteten Bergsalzblöcken für das „Dry aged“-Verfahren. Mit der Einhaltung der aktuellsten Hygienestandards sind die Anforderungen der EU-Zulassung erfüllt. Im gesamten Betrieb werden ferner die neuesten HACCP-Standards (Risiko-Analyse kritischer Kontroll-Punkte) berücksichtigt. Das Unternehmen ist zudem energetisch gut aufgestellt. Für Fotovoltaik und E-Mobilität sind Vorkehrungen getroffen. Wärmerückgewinnung aus den Kühlzellen sorgt für Heißwasser im gesamten Betrieb. Effiziente Wärmepumpen in der Lüftungsanlage sorgen für Kühlung im Sommer und Wärme im Winter. „Gerne hätten wir dieses Ereignis anders gefeiert“. Nichts wird es aus Festreden, Schlüsselübergabe und Begrüßungsschluck. Ein großes Fest für die Bevölkerung bleibt aufgrund der Pandemie auf der Strecke. So geht die Eröffnung recht unspektakulär über die Bühne. „Geschäftsführung und das gesamte Personal stehen motiviert in den Startlöchern und haben Hoffnung, dass bald wieder Normalität in das alltägliche Leben einkehrt. Dann holen wir vieles nach“, so das Versprechen der Familie Stolzenhoff.

Mehr zur Unternehmensgruppe: Stolzenoff Foodmanufaktur und Stolzenhoff Meisterfleischerei

Quelle: IHK Ruhr Wirtschaft, Ausgabe Mai 2021