Lünen. Das Multikulturelle Forum (MKF) war lange Zeit auf der Suche nach einer neuen Heimat in der Lüner Innenstadt. Mit Hilfe der Wirtschaftsförderung ist man jetzt fündig geworden.

Das Multikulturelle Forum (MKF) plant eine millionenschwere Investition in unmittelbarer Nähe zum Lüner Hauptbahnhof. Damit verschwindet auch ein Schandfleck im nördlichen Innenstadtbereich: Wie das MKF und die Lüner Wirtschaftsförderung am Montag (12. Juli) mitteilten, soll ein Neubau am Hauptbahnhof die beiden Standorte des MKF in Lünen zusammenführen. Momentan ist das MKF noch an der Münsterstraße und der Kurt-Schumacher-Straße ansässig.

Der Neubau werde Platz für eine moderne Begegnungsstätte mit Seminar-, Schulungs- und Beratungsräumen sowie Büroräumen für die Angestellten bieten, sagte MKF-Geschäftsführer Kenan Küçük im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch ein Cafe und ein Veranstaltungssaal seien eingeplant. Die Suche nach einem passenden Standort mit guter ÖPNV-Anbindung wurde vom Wirtschaftsförderungszentrum Lünen begleitet: „Dass die Wirtschaftsförderung Lünen uns diesen wirklich hervorragenden Standort direkt am Hauptbahnhof anbieten konnte, ist für uns als Begegnungs- und Schulungsstätte ein Glücksfall. Hier sind wir ÖPNV-mäßig bestens vernetzt für unsere Kundschaft und unsere Angestellten.“ Der Kaufvertrag ist unterschrieben: Rund fünf Millionen Euro nimmt das Multikulturelle Forum für die Investition samt Grundstückskauf in die Hand.

Die Finanzierung speist sich laut Kenan Küçük aus einem Kredit, aus Mietersparnissen und Stiftungsgeldern. Für die angemieteten Flächen an den bisherigen Standorten fließen laut MKF jährlich mehrere tausend Euro Miete.

Baustart soll im Juni oder Juli kommenden Jahres sein, die Fertigstellung ist für Ende 2023 geplant. Für Eric Swehla, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungszentrum Lünen GmbH, ist das Grundstücksgeschäft eine Win-Win-Situation: „Wir freuen uns, dass sich das Multikulturelle Forum für Lünen entschieden hat. Immerhin haben wir mit anderen Standorten in dieser Region konkurriert, konnten uns aber schlussendlich durchsetzen, was ein großes Plus für die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt bedeutet.“

Nach Plänen des Architekten Metin Kinay aus Dortmund soll das Gebäude auf der Ostseite des Bahnhofvorplatzes errichtet werden und durch die Nord-Süd-Ausrichtung eine neue Kante zur Münsterstraße bilden. „Das ganze Ensemble wird den Bahnofsvorplatz erheblich aufwerten, die Reisenden sozusagen willkommen heißen und das Stadtbild positiv beeinflussen“, sagt WZL-Prokurist Peter Gatzka. Ähnlich äußerte sich Kenan Küçük: „Der Neubau wird nun endlich unser dauerhaftes, eigenes Domizil, an dem wir unsere Lüner Angebote unter einem Dach vereinen können. Gleichzeitig wird es mit den modernen Veranstaltungsräumen und damit einhergehenden attraktiven Angeboten, die wir dann machen können, eine Bereicherung für die Stadt sein.“

Besonderen Dank zolle er der Lüner Wirtschaftsförderung. „Dank ihrer Hilfe geht für uns eine jahrelange Suche glücklich zu Ende. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt während des Planungsprozesses verlief mit Unterstützung des Wirtschaftsförderungszentrums reibungslos.“

Das sagt das Multikulturelle Forum über sich:

  • Der Verein Multikulturelles Forum wurde 1985 gegründet und hat sich seitdem zu einer professionellen Weiterbildungs- und Beratungseinrichtung und zu einem vielfältigen sozialen Träger mit mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt.
  • Mit insgesamt neun Standorten in Lünen, Dortmund, Hamm, Düsseldorf, Köln und Bergkamen leistet das Multikulturelle Forum einen wichtigen Beitrag für das gesellschaftliche Zusammenleben vor Ort.
  • Unter dem Motto „Stark durch Vielfalt“ setzt sich das Forum für Teilhabe, Partizipation und Chancengleichheit ein.
  • Aktiv ist der Verein in den Bereichen Weiterbildung, Beratung, Arbeitsmarkt, Prävention, Demokratiepädagogik, Sprachförderung und Kultur.

Quelle: Ruhr Nachrichten Lünen vom 13. Juli 2021