Die Firma RGW Consulting aus Lünen bietet Fußballklubs eine spezielle Controlling-Software an

LÜNEN. Sponsorengelder, TV-Einnahmen, Prämien an die Spieler – die Profifußballklubs haben eine große Menge an Finanzdaten zu verarbeiten und zu überblicken. Der Schweizer Meister FC Basel vertraut dabei seit dieser Saison auf eine Software aus Lünen. Die Firma RGW Consulting hat dem Klub eine Fußball-Edition programmiert, die genau auf die Bedürfnisse des Champions-League-Aspiranten maßgeschneidert ist.

René Heiniger wird heute Abend genau verfolgen, was der FC Basel bei seinem Champions-League-Qualifikationsspiel bei Maccabi Tel Aviv auf dem israelischen Rasen zustande bringt. René Heiniger ist für das Controlling beim FC Basel verantwortlich.

Auch für Heiniger geht es heute Abend also um viele Millionen Euro, die eine Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase dem FCB bringen würde. Wann welches Geld fließen würde, das kann ihm die Software aus Lünen ausrechnen bzw. prognostizieren – zusätzliche TV-Einnahmen aus der internationalen Vermarktung,  Zuschauereinnahmen durch drei Heimspiele im internationalen Wettbewerb oder auch Bandenwerbung für die lukrativen Champions-League-Abende.

Verschiedene Szenarien

Mithilfe der Software von RGW Consulting hat Heiniger verschiedene Szenarien für den FC Basel erstellt: Wie viel Geld der Klub zur Verfügung hat, wenn er Schweizer Meister wird, wenn er Pokalsieger wird oder wenn er die Champions-League erreicht – und auch, wenn nicht. Das erleichtert das Tagegeschäft von René Heininger ungemein, wie er sagt: „Wir haben schnelleren Zugriff und eine schnellere Aufbereitung der Zahlen.“ Das spart vor allem eins – Zeit. Daher ist Heiniger und der FC Basel mit der Zusammenarbeit mit RGW „sehr zufrieden“.

Auf einen Blick spuckt die Software die Daten aus: Mögliche Einnahmen und Ausgaben. Die Datenmenge ist komplex. Entsprechend intensiv war die Zusammenarbeit der Lüner Firma mit den Schweizern. „Der FC Basel hat uns einen kompletten Einblick in alle Verträge gegeben. Total transparent. Mit Sponsoren und Spielern – einfach alles“, sagt RGW-Geschäftsführer Ralf Winkelmann. Der Lüner fand dabei eins erstaunlich: „Die Spielerverträge sind schon extrem umfangreich. Für was es da alles Prämien geben kann, war mir neu. Da haben wir eine Menge dazugelernt.“ Auf die Tor-; Einsatz- oder Meisterprämie wäre er noch von alleine gekommen. Aber eine Vertragsverlängerung nach einer bestimmten Anzahl an Spielen in Serie oder eine Prämie für eine gewisse Anzahl an Pflichtspielen hatte sich Winkelmann vorher nicht unbedingt vorgestellt.

Mit der Fußball-Edition ist es nun leichter, den Überblick über die gesammelten Vertragswerke des Profikaders zu behalten. „Das Programm zeigt sofort an, wer beim nächsten Einsatz oder Tor oder sonst was eine Prämie bekommt. Und es ist sofort zu sehen, wie sich das auf die Liquidität des Vereins auswirkt“, sagt Winkelmann.

Finanzplan

Die Liquiditätsplanung, also der Überblick über die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens, ist eine wichtige Aufgabe, die das Programm übernimmt. Denn auch in der Schweiz, wie in Deutschland, werden die Vereine vom Ligaverband auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft und erhalten entsprechend eine Lizenz, um am Spielbetrieb teilnehmen zu können.

„Diese Daten zuverlässig liefern zu können und für einen Finanzplan aufzubereiten, ist die Topanforderung an unser Programm“, sagt Winkelmann. In Sekundenschnelle kann der Mitarbeiter der Finanzabteilung eines Klubs sehen, wie sich ein Transfer auf die Finanzen des Klubs auswirkt, auf die ganze Saison gesehen. Oder auch die Teilnahme an der Champions-League. René Heiniger wird heute Abend nach Tel Aviv schauen. Und morgen die Fußball-Edition aus Lünen aktualisieren.

Wenn der FC Basel heute Abend in Tel Aviv gewinnt (Hinspiel 2:2), ist auch die Lüner Firma RGW Consulting in der Champions League angekommen. Der Zweitliga-Klub VfL Bochum nutzt schon seit der vergangenen Saison die Lüner Software. Nach Bochum und Basel gibt es also eigentlich nur eine Steigerung: Champions-League-Sieger FC Barcelona. Das sieht Winkelmann noch etwas anders: „Auch auf die Anforderungen des spanischen Ligaverbandes könnten wir uns natürlich einstellen. Aber wir bleiben erst mal im deutschsprachigen Raum.“

Infos zur Firma RGW Consulting finden Sie unter dem Link www.rgw-consulting.de

Quelle: Ruhr Nachrichten Lünen vom 25.08.2015